Osteologie

Das Skelett führt ein wenig beachtetes Dasein im Dunkeln

Das menschliche Skelett ist ein hochspezialisierter Teil des Bindegewebes und zeichnet sich durch ein hochkompliziertes Zusammenspiel von etwa 220 form- und funktionsgerechten Einzelknochen aus. Es wiegt ungefähr 10 kg und macht etwa 15% des Körpergewichtes aus. Ungefähr 1,5 kg Kalzium - 99% des gesamten Kalziums im Körper - sind als "Hydroxyapatit" im Knochen eingebaut. Das Skelett hat als einziges Organ noch eine Besonderheit: es kann sich selbst umbauen und reparieren.

Andere Teile des Bindegewebes wie Haut, Zähne und Haare sind im Gegensatz zu unserem Skelett gut sichtbar und werden von den Mitmenschen als Zeichen von Schönheit, Jugendlichkeit, Dynamik, ja sogar als Zeichen erotischer Attraktivät wahrgenommen und interpretiert. Ganze Industriezweige - von der Kosmetikaindustrie über die Pharmaindustrie bis zur "Schönheitschirurgie" - versprechen vor allem den Frauen mit teuren Produkten und Methoden schöne, glatte, faltenfreie Haut, straffe Brüste, jugendliche Figur, volles Haar, lange Wimpern und weiße Zähne als Ausdruck immerwährender und perfekter Schönheit.

Das menschliche Skelett, ein Meisterwerk der Architektur!

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Unser Skelett dagegen ist unsichtbar in den Tiefen des Körpers versteckt und ihre Existenz kann allenfalls getastet werden. Das klaglose Funktionieren der Knochen ist für uns einfach eine Selbstverständlichkeit. Mit ihrer Pflege kann daher in der Schönheitsindustrie wenig verdient werden. Und doch ist von der Gesundheit unseres Skelettes Körpergröße, Gang, Bewegung und vor allem Körpergestalt abhängig. Denken wir nur an die Verunstaltung und Behinderung durch einen "Witwenbuckel", Folge multipler Wirbelbrüche! Was nützen uns die von der Industrie versprochenen Schönheitssignale von Haut, Haaren und Zähnen allein, wenn uns Knochenbrüche und Knochenschmerz Mobilität und Lebensqualität rauben!

Wir tun also gut daran, auch an die Gesundheit unseres Skelettes zu denken und darin zu investieren. Ein gesunder Knochen dankt es uns mit Mobilität - bis ins hohe Alter! Treiben wir Raubbau an unserem Organ Knochen (Defizite im Lebensstil, in der körperlichen Aktivität und in der Ernährung), so entsteht langsam über Jahre die weitaus häufigste und folgenschwerste Erkrankung unseres Skelettes: die Osteoporose.

Osteoporose, ein stiller Dieb!

Die Osteoporose, auch Knochenschwund bezeichnet, wird beschrieben als „stiller Dieb“ oder auch als „leise Epidemie des 21sten Jahrhunderts“. Sie ist charakterisiert durch dünne Knochen mit einem hohen Risiko für schmerzhafte, die Lebensqualität einschränkende Knochenbrüche. Sie ist leise, weil der krankhaft dünne Knochen selbst keine Schmerzen verursacht, und epidemisch, weil sie von der WHO inzwischen zu den 10 wichtigsten Volkskrankheiten gezählt wird. Es gibt Schätzungen, dass jede 2. Frau und jeder 5. Mann in seinem Leben einen Knochenbruch durch Osteoporose erleidet. Die Osteoporose ist auch eine extrem teure Krankheit. Allein in Deutschland leiden etwa 8 Millionen Patienten an Osteoporose, die Kosten von etwa 8 Milliarden Euro verursachen. Trotz der immensen Fortschritte im Verständnis des Knochenaufbaus und in Diagnostik und Therapie des Knochenschwunds ist die Osteoporose aber weltweit immer noch eine unterschätzte Krankheit. In Deutschland allein wird nur etwa jeder 10. Patient mit Osteoporose leitliniengerecht diagnostiziert und therapiert. Mehr als die Hälfte der Frakturen könnten verhindert werden. Welche unnötigen Kosten und welche Geldverschwendung in unserem Gesundheitssystem!

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Knochenmasseverlust bei der Osteopenie bzw. Osteoporose

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Osteoporose ist heute kein schicksalhafter Altersprozess mehr, den „man halt hinnehmen muss“. Sie ist eine gut behandelbare und im Frühstadium sogar heilbare Krankheit. Die Ärzte müssen sich einfach konsequenter für eine leitliniengerechte Behandlung einsetzen – trotz der Budgetprobleme. Und Patienten haben die Pflicht, sich selbst um ihre Knochengesundheit zu kümmern und sich zu informieren – angesichts der angespannten und steigenden Kassenbeiträge unumgänglich

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