Diagnose der Osteoporose, mittels der DXA-Methode!
Diagnostisches Ziel
- Die klinische Abklärung der Osteoporose ist eine interdisziplinäre Aufgabe.
- Sie umfaßt die Erstellung eines Risikoprofils, die Diagnosestellung, die Bestimmung des Schweregrades und den Ausschluß einer Grundkrankheit (sekundäre Osteoporose).
Diagnostische Schlüsselfragen
- Wie hoch ist die Knochenmasse?
- Liegen bereits Frakturen/Deformierungen vor?
- Sind die Veränderungen noch reversibel?
- Ist eine Osteomalazie ausgeschlossen („Osteoporomalazie“)?
- Welches Risikoprofil liegt vor, welche Risikofaktoren können eliminiert werden?
- Liegt eine andere Krankheit zugrunde (sekundäre Osteoporose)?
Krankengeschichte
- Familiäre Osteoporose-Belastung?
- Rücken-, Kreuz- und Gelenkschmerzen?
- Vorbestehende Frakturen?
- Östrogensubstitution bereits eingeleitet?
- Knochenschädigende Krankheiten/Medikamente?
- Erstellen eines Risikoprofils
Körperliche Untersuchung
Laboruntersuchung (Blut)
- Körpergröße und deren Abnahme, Körpergewicht
- Statik und Körperhaltung
- Bewegungseinschränkungen
- Rundrücken und andere WS-Deformierungen
- Muskeltonus und Muskelverspannungen
- „Steh- und Gehversuch“, Reflexsituation
- Zeichen einer sekundären Osteoporose?
Laboruntersuchung (Blut)
- Blutbild, BSG, GPT, Glukose, Kreatinin (Minimalprogramm allgemein)
- Ca, Ph, aP (Minimalprogramm Knochen)
- (Vit D, PTH, TSH, Testosteron)
Bildgebung (DXA-Knochendichtemessung)
- Röntgen LWS in 2 Ebenen, (BWS, HWS): Wirbeleinbrüche = “manifeste Osteoporose“, Aortenkalk? Skoliose? Baastrup-Syndrom? Spondylophyten? Bandscheibenschäden?
- DXA LWS und Hüfte: von der WHO vorgeschriebene Methode zur Diagnosestellung einer Osteoporose (Standard), sehr strahlenarm, gleichzeitige Messung von LWS und Hüfte empfehlenswert.
- T-Werte >-1 SD Normalbefund
-1,0 bis –2,5 SD Osteopenie
<-2,5 SD Osteoporose

Meßtechnische Definition der Osteoporose:
„Eine Osteoporose liegt vor, wenn die Knochenmineraldichte (DXA-Methode) um 2,5 Standardabweichungen (SD) unter dem statistischen Mittelwert gesunder prämenopausaler Frauen liegt (=T-Score).“
Knochenmarker
Knochen/Knochenmark-Biopsie
Schweregrade der Osteoporose
- CrossLaps (=Abbauprodukt des Knochenkollagens), Blutabnahme nüchtern zwischen 8.00-10.00 Uhr. Beurteilt die Dynamik des Knochenabbaus („turnover“). Für kurzfristiges Monitoring und zur Frage der Tabletten-Einnahmetreue des Patienten wichtig!
- (Desoxypyridinolin im 24 Std-Urin)
Knochen/Knochenmark-Biopsie
- Zur Abklärung einer Osteomalazie, Entzündung, malignen Grundkrankheit oder Mastozytose.
Schweregrade der Osteoporose
- Schweregrad 0: T-Score zwischen –1 und –2,5 SD (=Osteopenie)
- Schweregrad 1: T-Score unter –2,5 SD, aber noch keine Knochenbrüche (=Osteoporose)
- Schweregrad 2: T-Score unter –2,5 SD und erste Wirbeleinbrüche (=manifeste Osteoporose)
- Schweregrad 3: T-Score unter –2,5 SD und zusätzlich extravertebrale Frakturen
70-jähriger Patient mit schwerer Osteoporose in der DXA-Messung
